Eine kleine Stammbaumkunde

Wissenswertes über genealogische Darstellungsformen


Der Begriff Stammbaum hat keine exakte Definition und wird oft als Überbegriff für ganz verschiedene genealogische Darstellungen verwendet. Die wichtigsten Formen werden hier erklärt und schematisch dargestellt.

Ausgangspunkt der genealogischen Forschung ist immer die Probandin, oder der Proband. Mit dieser Person beginnend, werden Verwandte notiert. Entweder in der Zeit fortschreitend, also die Nachkommen, oder zurückgerichtet,  also die Vorfahren. Es gibt auch eine besondere Mischform in beide Richtungen, doch dazu später mehr.

Probanden
männlich (links, blau)
weiblich (rechts, rot)

Elternpaar

Geschwister
zwei männliche (links, blau)
zwei weibliche (rechts, rot)


Die Zeitliche Dimension ist nicht an eine bestimmte Richtung in der grafischen Darstellung gebunden. Ob die Personen von oben nach unten immer älter werden oder umgekehrt, ist Geschmackssache. Damit die nachfolgenden Beispiele aber übersichtlicher und besser miteinander vergleichbar sind, werden die jüngsten Personen immer oben notiert und dann nach unten hin immer älter werdend.

Die Ahnentafel


Die Ahnentafel, auch bekannt als Vorfahrentafel ist wahrscheinlich die bekannteste und eine der einfachsten Darstellungsformen. Ausgehend von der Probandin werden nur die Eltern, alle großeltern, alle Urgroßeltern etc. dargestellt. Die Struktur bleibt dabei immer gleich, so dass Ahnentafeln auch gut auf vorgedruckten Formularen erfasst werden können.

Die Nachkommentafel


Eine Nachkommentafel kann als Gegenteil der Ahnentafel verstanden werden, denn sie listet alle Kinder, Enkel, Urenkel etc. auf. Vordrucke können hierbei nicht mehr verwendet werden, denn jedes Elternpaar hat unterschiedlich viele Kinder.

Die Stammtafel


Die Stammtafel ist eine eingeschränkte Form der Nachkommentafel, denn sie zeigt nur die Nachkommen eines Probanden, die den Familiennamen tragen. Traditionell sind das meistens die männlichen linien in der Familie. Die Kinder von weiblichen nachkommen werden dann nicht mehr abgebildet, weil sie einen anderen Familiennamen führen.

Die Sanduhr

Die Sanduhr ist eine Kombination aus Ahnentafel und Nachkommen-, bzw. Stammtafel. So entsteht die charakteristische Form.

Die Stammlinie

Bei der Stammlinie, einer sehr einfachen Darstellungsform, handelt es sich um eine Auflistung der namensgebenden Vorfahren einer Probandin oder eines Probanden. 
In aller Regel ist diese Linie männlich.
Manche Stammlinien ergänzen noch die Geschwister der Probandin, bzw. des Probanden.

In der Stammlinie können auch die Onkel und Tanten und die Großonkel und -Tanten der Probandin ergänzt werden. Also die jeweiligen Geschwister der namensgebenden Vorfahren.

Geschlechtergerechte Darstellung

Traditionelle Familienstrukturen sind Männlich geprägt, auch heute wird der Familienname in den allermeisten Fällen über die männliche Linie weitervererbt. Das spiegelt sich natürlich auch in den genealogischen Darstellungen wieder, männliche Personen werden darum häufig deutlicher hervorgehoben.

Das muss aber nicht für deinen Stammbaum gelten!
Ob die Darstellung deines eigenen Stammbaumes traditionellen oder modernen Prinzipien folgt, ist dir überlassen. Es gibt keine festgeschriebenen Regeln. Wir finden gemeinsam die Form, die dir am besten gefällt.

Moderne Familien

Das Bild der Familie hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt und glücklicherweise sind unverheiratete Paare, Patchworkfamilien und gleichgeschlechtliche Ehen heute genauso selbstverständlich wie das traditionelle Bild. Für alle Formen des Zusammenlebens finden wir gleichberechtigte und inklusive Darstellungsformen.

Verheiratetes Paar 
mit zwei leiblichen
und einem Stiefkind

Unverheiratetes Paar

mit zwei Kindern

Gleichgeschlechtliches Ehepaar
mit zwei Adoptivkindern

Kennst du weitere genealogische Darstellungsformen?


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